16. November 2022

«Die engen Platzverhältnisse sind die Hauptherausforderung»

Im Februar 2023 beginnen die Bauarbeiten für den neuen Bushof. Im Interview spricht Gesamtbauleiter Cédric Frei über enge Platzverhältnisse, hohe Grundwasserspiegel und provisorische Bushaltestellen.

Frei

Das Bahnhofareal in Sursee ist heute ein Nadelöhr und stösst während der Stosszeiten an seine Kapazitätsgrenzen. Ein neuer Bushof und eine neue Velostation sollen Abhilfe schaffen. Zugleich wird der Bahnhofplatz aufgewertet. Im Februar 2023 starten die Arbeiten. Sie dauern rund drei Jahre. Für die Planung und Bauleitung ist Cédric Frei von der Firma suisseplan Ingenieure AG zuständig.

Cédric Frei, im Februar geht’s los mit den Bauarbeiten für den neuen Bushof. Wie sieht der Fahrplan aus?
Die Arbeiten werden grob in zwei Phasen aufgeteilt, in den Bau der unterirdischen Velostation und den Bau des Bushofes. Mit letzterem starten wir im Februar 2023. Ziel ist es, dass der Bushof im Frühsommer 2024 in Betrieb geht. Danach beginnen die Hauptarbeiten für die unterirdische Velostation. Sie dauern bis Ende 2025. Und am Schluss werden die Deckbeläge erstellt. Geht alles nach Plan, wird dies im Frühling 2026 der Fall sein.

Welche Arbeiten werden als erstes ausgeführt?
Zuerst stehen Rückbauten und der Ausbau der Kreuzung Centralstrasse / Bahnhofplatz an. Dazu wird das Gebäude beim ehemaligen Restaurant Bahnhof abgerissen. Dieser Platz dient während der Bauzeit als Knotenpunkt. Unter anderem wird dort eine provisorische Bushaltestelle errichtet. Auch der bestehende Bushof wird im Frühling 2023 zurückgebaut. Danach wird die Oberfläche vorbereitet, bevor die Stahlträger und das Dach des neuen Bushofes montiert werden.

Wie wird der Verkehr während der ersten Bauphase geführt?
Ziel ist es, möglichst wenig Verkehr auf und in unmittelbarer Umgebung der Baustelle zu haben. Die Busse werden den Bahnhofplatz umfahren, zum Beispiel über die Bahnhofstrasse, die Christoph-Schnyder-Strasse und die Centralstrasse. Auch der Autoverkehr wird umgeleitet. Der Bahnhofplatz ist sehr eng. Die wenig verfügbaren Flächen sollen möglichst vom Fuss- und Veloverkehr genutzt werden können.

Was heisst das für den Busverkehr und die Autofahrerinnen und Autofahrer?
Beim ehemaligen Restaurant Bahnhof und beim Kiesplatz gegenüber des Kiosks Richtung Bahnhofstrasse werden provisorische Bushaltestellen mit behindertengerechten Haltekanten errichtet. Es wird gedeckte Sitzgelegenheiten und einen Warteraum geben. Auch Abstellplätze für Velos sind vorhanden. Die Parkplätze auf dem Kiesplatz fallen folglich weg. Es stehen jedoch weiterhin genügend öffentliche Parkplätze im Parkhaus «Leopold» und Park+Ride-Plätze der SBB zur Verfügung. Autofahrerinnen und Autofahrer sollen das Bahnhofsgebiet aber, wenn immer möglich, nicht befahren.

Mit welchen Einschränkungen muss die Bevölkerung während der ersten Bauphase rechnen?
Wie bei allen Baustellen wird es Lärm, Erschütterungen und Staub geben. Davon betroffen sind insbesondere die Anstösserinnen und Anstösser. Wir versuchen, die Emissionen so gering wie möglich zu halten. Die Direktbetroffenen werden wir laufend über die anstehenden Arbeiten informieren. Letztlich sind wir auf das Verständnis der Anwohnerschaft und aller Surseerinnen und Surseern angewiesen.

Welche Einschränkungen gibt es für die Pendlerinnen und Pendler?
Sie müssen zum Teil andere Wege gehen, um an den Bahnhof zu gelangen. Ebenso kann es zu leicht längeren Fahrzeiten mit dem Bus kommen. Die Anschlüsse an die Züge und weitere Verbindungen an den öffentlichen Verkehr sind aber gewährleistet.

Was sind die grössten Herausforderungen beim Projekt?
Die engen Platzverhältnisse sind die Hauptherausforderung. Die Bauarbeiten müssen auf kleinstem Raum ausgeführt werden. Gleichzeitig muss der Verkehr fliessen und der Bahnhof für alle Verkehrsteilnehmenden immer erreichbar bleiben. Eine enge Koordination mit den Busbetrieben, eine geschickte Lenkung der Personenströme und gute Signalisation sind dazu unumgänglich. Ein wichtiger Punkt ist sicherlich die Kommunikation. Es wird Plakate geben, die einerseits über den Bauablauf informieren und andererseits die Verkehrswege aufzeigen.

Welche weiteren Herausforderungen gibt es?
Neben den engen Platzverhältnissen ist es das Grundwasser, das uns vor komplexe Aufgaben stellt. Aber auch diese Herausforderung werden wir meistern. Der Bushof ist ja nicht das erste Bauprojekt, das in Sursee realisiert wird.